Schwebda - Juniperus 2017

Bericht Turnier in Schwebda - Juniperus vom 08.09.2017

Da ich früher wie geplant, durch das schlechte Wetter aus dem Urlaub nach Hause getrieben wurde, habe ich den Freitag noch bei Heinz Brand angerufen und gefragt ob er noch einen Platz frei hat – hatte er, und Melle wollte dann auch gleich noch mit. Also meldete ich uns beide an und wir fuhren am Samstagmorgen nach Eschwege / Schwebda.

Der Turnierplatz liegt rechts unter dem Schloss Wolfbrunn.

Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe auf einer Wiese reichlich vorhanden – da es aber wie in diesem Jahr fast immer regnete, sehr mit Vorsicht zu genießen. Wir suchten uns einen Platz ganz am Rand der Wiese aus, um nachher auch wieder weg zu kommen.

Es waren 170 Leute gemeldet – ein paar fehlten wie eigentlich bei jedem Turnier.

Wir haben uns dann für eine Gruppe ziemlich am Ende entschieden und uns dort eingetragen. Danach erst mal Kaffee und ein Brötchen genehmigt und auf das gewartet das da kommen sollte – es hörte auf zu regnen – pünktlich zum Beginn des Turniers.

Nach der Begrüßung durch den Veranstalter wurden dann die Gruppen verteilt. Da wir eine Gruppe genommen hatten die ganz oben auf dem Berg anfängt, wurden wir mit dem Trecker und einem Anhänger ca. 3 KM den Berg hochgefahren – Glück gehabt – das hätte schon mal ganz gut reingehauen wenn wir das hätten laufen müssen.  Und Melle hatte ja schon ein wenig Probleme mit seinem kaputten Zeh – ob das gutgegangen wäre!

So war alles gut und wir waren pünktlich an unserer Startbahn – aber nur zu viert – auch nicht schlecht da kommt man besser voran. Der Startschuss fällt und wir fangen an – zwei Steinböcke ziemlich steil Bergauf ca. 37 – 38 Meter. Zwei Bäume im Weg und die Tiere stehen ziemlich schräg zum Schützen –(das ist ein Markenzeichen auf diesem Turnier). Ich treffe den vorgegeben Bock im ersten und Melle im zweiten. Gerade macht sich der dritte Schütze fertig, da knackt es hinter uns im Gebüsch und ein Mann und eine Frau kommen heraus – die gehören zu unserer Gruppe stellte sich dann heraus. Hatten im Wohnmobil übernachtet und sich schon am Vorabend eingetragen. Danach gab es wohl eine etwas längere Nacht mit Spirituosen und ähnlichem – jedenfalls hatten sie verschlafen und waren mit dem Auto bis hoch an Berg gefahren damit sie noch teilnehmen konnten! Kurze Begrüßung – Namen auf die Wertungszettel geschrieben und es ging weiter. Die beiden hatten Langbogen und damit hatten wir 3 Langbogen – 2 Recurvebogen und 1 Mal Primitiv. Schöne Mischung! Gleich der erste Schuss von der Frau setze schön vor dem Bock auf und wart nicht mehr gesehen – toller Einstand auf einem Turnier!!! Aber sie war gut drauf und meinte ihr Mann hätte ja genug davon! Das ist der Vorteil einer Frau wenn beide Bogen schießen!

Die zweite Station war dann ein Bergab Schuss auf eine riesige Wildsau – leider hingen da viele Äste im Weg und man musste versuchen drunter durch zu kommen. Ich hatte da ja noch Fred – und somit doch meine Probleme mit der Höhe – Treffer im dritten Pfeil – dachten alle – aber als wir ans Tier kamen – welch eine Freude – der erste Pfeil steckte doch im Bein der Sau!!! Melle traf diesmal im ersten und auch die anderen hatten nur Probleme mit den Ästen die sehr tief hingen.

So ging es dann von Station zu Station – alle sehr schön und anspruchsvoll gestellt – Eine Station war ein Truthahn der durch ein Loch von ca. 30 cm im Baum geschossen werden musste – das war auch für mich was ganz neues – direkt vor einem riesen Baum stehen und dann durch das Loch zu schießen. Tückischer Weise hat der Heinz Brand das Tier dann auch so dicht an den Baum gestellt, das du ganz unten am Rand durch das Loch treffen musstest – sonst ging der Pfeil drüber! Melle brauchte einen zweiten Pfeil – er hatte auch großen Respekt vor dem Schuss (wenn ich den Baum treffe und der kommt zurück!) – alles gut gegangen – muss man mal gemacht haben.

Die nächste Station war dann ganz mies -  da kommst du hin siehst 2 Gänse vorne – daneben eine Hasen und im Hintergrund dahinter zwei Reiher halb verdeckt durch die Gänse – ratet mal was geschossen werden musste – richtig die Reiher waren das Ziel. Ich habe mit dem ersten Pfeil schön die Gans in den Rücken getroffen – ätsch war nix – der zweite hat dann gepasst. Melle hatte hier seine größten Probleme und brauchte einen dritten Pfeil. Am besten machte das unser Kollege Juergen (Langbogen mit Holzpfeilen) er setzte seinen Pfeil auf den Rücken der ersten Gans und von dort prallte er ins Kill von dem Reiher – ganz schön Clever!!!

Insgesamt hatte der Heinz 34  Stationen aufgebaut – immer Tiergruppen von mindestens 2 meist 3 oder mehr Tieren – schön in die Landschaft integriert und immer mit irgendeiner Schwierigkeit verbunden. Es war eigentlich immer so dass man nur 1 Tier aus der Gruppe wirklich richtig gut beschießen konnte. Mal waren es Bäume die im Weg standen – dann wieder Kuppen oder steile Hänge. Super gut gestellt – das macht einen riesigen Spaß. Melle wurde dann auch immer besser und so hatten wir wirklich viel Freude an diesem Tag. Selbst der Regen ließ sich nur noch einmal ganz kurz blicken – gerade als wir an der ersten Pausenstation angekommen waren zog nochmal ein Schauer über uns drüber.

Es ist kein öffentlicher Parcours – aber der Heinz Brand ist immer bereit nach einem Anruf mit einer Gruppe den Parcours zu gehen.

Das Gelände erinnert so ein wenig an das von Reichensachsen – auch die Schüsse haben eine ähnliche Qualität – nur der Steinbruch fehlt – aber das hat er mit dem Schuss auf den Bison runter in eine Schlucht auch nicht schlecht gemacht. Bis zur letzten Station lag ich immer ein paar Punkte vor Melle – an dieser schoss ich dann eine Null auf den großen bösen Wolf – gar nicht schwer eigentlich – knapp 30 Meter – aber bei jedem Schuss ist der hochgesprungen und meine Pfeile gingen unter dem Bauch durch!!! Melle traf ihn im ersten und überholte mich dadurch noch – Doppelter Ärger – erst null Punkte und dann auch noch überholt. Das sollte mir am Ende noch mal richtig wehtun.

Nach über 6 Stunden Laufzeit hatten wir dann endlich unsere Letzte Station erreicht – wo war denn jetzt der Trecker? Nicht da – zurück musste man den Weg dann schon laufen. Es ging ja Bergab – aber es wurden dann lange 3 KM da Melle jetzt schon stark humpelte. Aber irgendwann kamen wir dann doch alle ziemlich erledigt an der Hütte an. Nur unser beiden „Verschläfer“ von Morgens früh hatten gut lachen – ihr Auto stand ja oben am Berg und sie konnten schön gemütlich damit runter fahren! 

Dort dann erstmal die Zettel fertig machen – es war dann ja auch schon nach 16 Uhr – letzte Abgabe sollte 16 Uhr sein – aber diesen Parcours schaffst du nicht viel schneller!

Dann eine Wurst reingehauen und schon fing das Weitschiessen auf den Bison an. Das kostet wie in Reichensachsen 2 Euro – wird aber immer für einen guten Zweck gespendet. Zu gewinnen gab es Tiere von Mario – die wollte ich nicht, deshalb traf ich den Bison auch nicht. Melle hat in diesmal auch nicht getroffen – aber es gab eine Menge mehr Treffer als in Reichensachsen. Die Entfernung lag bei gut 120 Meter eine Wiese runter.

Wir sind dann nicht bis zur Siegerehrung geblieben, da es inzwischen 17:30 geworden war und Melle um 19 Uhr zum Essen in Hann Münden verabredet war. Also habe ich den Heinz nur kurz gefragt welchen Platz ich habe – dann sind wir gefahren.

Am nächsten Tag konnte ich es dann nachlesen – ich war 4. Mit 430 Punkten – der 3. hatte auch 430 Punkte aber ein Kill mehr! Der zweite 432 Punkte – nur der Juergen Fritsch war mit 452 Punkten eindeutig erster. Die ersten 6 Leute lagen in einem Bereich von nur knapp 20 Punkten zusammen – im Primitivbereich tut sich was und es kommen mehr Schützen dazu die vorne mitschiessen können. Ein bisschen Pech war halt dabei, aber so ist es halt beim Turnier!! Melle erreichte 436 Punkte und damit einen guten 31 Platz in einem starken Feld von Recurve Schützen.

Fazit: Juniperus steht auf meinem Terminkalender auf einem der höchsten Plätze – da will ich nächstes Jahr wieder hin – Reichensachsen und dieses Turnier sind ein Muss!!!

Ein Bericht von

Andreas