Bearpaw Killturnier 2019

Bearpaw Kill Turnier 2019 Bad Eisenbach /Schwarzwald

Ich hatte es mir im vorigen Jahr in den Kopf gesetzt, nachdem ich ein Video vom Kill Turnier 2018 gesehen hatte – das musst du auch mal machen! Das Problem war nur einen Startplatz zu bekommen – das Turnier ist immer sehr schnell ausgebucht bzw. lassen sich die Teilnehmer nach dem Turnier schon für das nächste Jahr wieder eintragen. Aber Dank Chris Unger bekam ich das dann hin – Vielen Dank Chris!

Am Abend trafen wir dann zu meiner Überraschung dort auch den Thomas Bockhorn und seine Freundin – die kommen ja aus Wolfershausen, und sind bei uns in der Gegend ja auch öfter auf Turnieren. Der Thomas hatte sich und seine Freundin dann auch bei mir in die Station eingetragen.

Am nächsten Morgen war dann um 9 Uhr Begrüßung. Henry Bodnik hielt eine kurze Ansprache mit den zu beachtenden Regeln und schon ging es los in den Parcours. Ich hatte mir die Startbahn 13 ausgesucht – meine Glückszahl weil – zwei Enkel und mein großer Sohn haben da Geburtstag! Und das war eigentlich eine gute Entscheidung – direkt am Verpflegungsstand und als Ziel ein Steinbock auf 25 Meter. Ein gutes Ziel – nur ein paar Äste einer Tanne hängen vor dem Kill im unteren Drittel. Wertung – Kill 10 Punkte – Körper minus 2 Punkte und vorbei - Null Punkte

Also was passiert – beide Pfeile zu hoch angesetzt – immer 1 cm über der oberen Kill Linie – Minus 4 Punkte war dann mein erster Eintrag auf dem Score Zettel – es grummelt schon im Bauch! Aber ich habe auch sofort kapiert – hier kannst du nur mit vollem Risiko was werden.

Nächste Station war dann ein lauernder Luchs Berg ab aus ca. 15  Meter – nicht weit – aber zweimal Bäume rechts und links. Zusätzlich stand der Luchs noch in einer kleinen Senke, so dass du ganz knapp über der Grasnarbe aufs Kill musstest. Volles Risiko hatte ich mir vorgenommen – es passte – beide im Kill. Die ersten 20 Plus Punkte sind auf dem Konto. So kann es weitergehen.

Und es ging so weiter – die Stationen waren alle absolut Tricky gestellt – immer war irgendwas im Weg von Schütze zum Ziel. Sehr viel hatte Henry auch mit kleinen Hügeln und Löchern im Boden gearbeitet – das war echt Spitze. Angst um deine Pfeile durftest du überhaupt nicht haben – dann hättest du die Hälfte der Ziele nicht geschossen. Nach 7 Stationen hatte ich dann die 100 Punkte schon überschritten – es lief sehr gut. Thomas hatte auch einen wahnsinnig guten Lauf und war von Anfang an immer 20 - 30 Punkte vor mir. Aber mit ihm macht das richtig Spaß – er weiß das ich ihn schlagen will – er hält aber jedes Mal dagegen und bisher hat er bei den 4 Turnieren immer am Ende die Nase vorne gehabt. Wir puschten uns also gegenseitig nach oben und das über den ganzen Tag.

Auf jeder Bahn wurde wieder ein Spannungsbogen aufgebaut – kurz bevor du den Pflock gesehen hast, kam dir schon der Gedanke, was hat er sich denn nun wieder einfallen lassen. Und er hatte sich viel einfallen lassen. Über kniende Schüsse – liegend am Hang in Rücklage bis zum Ausfallschritt alla Spagat war alles dabei. Und dann natürlich noch die andere Spielart von Henry – ich verdrehe die Tiere soweit das das Kill schön klein wird. Als spezielles Beispiel sei hier nur der Elefant genannt – nur 30 Meter Entfernt – aber du stehst am Pflock und siehst nur den Hintern und die Ohren von dem Vieh. Maximal 15 Grad schräg – da ist das Kill auf einmal nur noch 10 cm Breit – eine richtige Aufgabe. Ich hatte das Glück am Samstag den 1. Pfeil ins Kill zu setzen .- deshalb habe ich dann den 2, auch noch versucht – 5 cm zu weit nach hinten – also 8 Punkte mitgenommen – alles Gut.

Sonntag gab es ja nur einen Pfeil – dafür aber 20 Punkte (Körper minus 5) – da habe ich ihn an der genau gleichen Stelle getroffen wie am Vortag – das haben nicht viele geschafft.

Nach ca. 2 Stunden im Parcours fing es an zu regnen – wir scherzten dann, das kann nicht lange anhalten da wir inzwischen auf fast 1200 Meter Höhe sind. Wir hatten Recht – der Regen ging dann in Schnee über!!! Diese Jahr hatte ich das doch schon – ja richtig DM am Rhein vor 3 Wochen – das gleiche Spiel. Aber im Gegensatz zur DM ist das Turnier von Henry nicht von einem Verband – da wird nicht abgebrochen. War auch nicht nötig – die Wege waren hervorragend und auf den Hängen dazwischen musst du halt aufpassen!

Gegen 15:30 waren wir dann mit unserer Runde durch – am Ende kam ich auf 37 Kill 7 mal Null und 16 mal Körper – minus 2 Punkte – Gesamt 338 Punkte. Thomas war noch besser und ging mit 402 Punkten aus dem Tag raus – 7 Platz Bogenklasse 1 – Super !

Am Abend dann was neues – erstmals nicht das traditionelle Schießen mit Jagdspitze sondern ein Nachtschiessen auf Luftballons mit Knicklichtern. Drei Schützen – jeder ein Ballon auf 18 Meter – Licht aus – wer zuerst trifft ist weiter! 2 Mal schaffte ich das – beim Einzug ins Finale kam ich gar nicht zum Schuss, da hatte der andere schon getroffen! Schade – gab Hirschbraten, Rehkeule und Wildschweinbraten zu gewinnen.

Am nächsten Morgen dann Schießbeginn um 9 Uhr – was für mich ganz neu war ist die Tatsache das du selbstständig zum Startschuss an deinem Pflock sein musstest. Nicht geführt sondern eigenständig. Fand ich gut – wer nicht pünktlich da ist hat gelitten!

Die besten 3 der Bogenklasse schossen dann heute in einer Gruppe zusammen – Plus die 3 besten von den Frauen Langbogen – also eine gute Gruppe. Wir hatten die Startbahn 1 – also gleich neben der Einschieß-Bahn – das war schon mal nicht schlecht – schlecht war aber das dies gleich die Bahn mit dem Schuss von dem Hochstand war. Da ich dann auch noch Scheibenkapitän war, durfte ich natürlich anfangen – also hoch die Leiter und die Arschbacken zusammen kneifen! Auf halber Höhe dann die Frage von einer Teilnehmerin wo ich denn hinwolle – der Pflock steht doch 3 Meter neben dem Hochsitz! Puh – schnell wieder runter – Glück gehabt.

Aber das war dann wohl doch schon zu viel im Kopf – ich hau das Ding in den Sockel von dem Biber – starte also mit einer Null. Besser als Gestern – da waren es minus 4 Punkte. Alle Stationen hatten für Heute einen neuen Pflock bekommen – leider nicht leichter als am Tag vorher! Aber jetzt legte ich erst mal eine Serie hin – 6 Kill in Folge – erstmal ein Polster.

Danach kam dann aber leider auch wieder eine Serie – 4 Mal hintereinander minus 5 Punkte für Körpertreffer – zum Glück kam dann die Pausenstation und ich konnte auftanken (Kaffee und Nikotin). Dies half sehr gut und ich kam wieder ins laufen. Mal eine Null – mal eine Minus 5 – aber meistens Kill. 3 Stationen vor Ende war ich dann bei 18 Kill angekommen und hatte damit mein anvisiertes Ziel schon erreicht. Da meine Konkurrenz stark schwächelte – (200 Punkte Abstand) konnte ich mir da dann schon ein wenig Blödsinn leisten und schoss gleich zweimal hintereinander minus 5 Punkte – ohne mich zu ärgern!! Zum Abschluss dann noch mein 19. Kill – alles gut – sehr zufrieden ging es ab zum Hotel. Dort angekommen wurde das Finale dann auf 14:30 terminiert – wir waren um 13 Uhr mit unserer Runde durch. Die letzte Gruppe kam aber erst um 14:30 aus dem Parcours, so dass sich das Finale auf 15 Uhr verschob.

Beim Finale werden dann alle aufgerufen die es geschafft haben und auf einer Ecke versammelt  der Rest gibt den Zuschauer. Und los geht es – 1 gegen 1 – ca. 150 Meter Sprint aus der Tiefgarage des Hotels bis zum Tisch auf dem dein Bogen und die Pfeile liegen. Diesen schnappen – Pfeile irgendwie zur Schiesslinie mitnehmen, dann versuchen als erster den Luftballon im Kill des liegenden Wildschweins hängt, zu treffen. Und das in einer Zeit von 50 Sekunden – trifft keiner von beiden sind beide raus.

Ich war dann in der 4 Paarung dran – vorher war nur 1 einziger Schütze weitergekommen. Mein Gegner war der Sohn vom Hotelwirt – der hat natürlich Heimvorteil und schießt das Turnier auch schon zum fünften Mal – aber das hilft beim Laufen erst mal nicht.

Es ging auch ganz gut – ich überholte ihn und hatte schon 5 Meter Vorsprung als der Stich im Oberschenkel mir sagte – du hast dich nicht warmgemacht und du bist alt – Zerrung!! Also Gas rausnehmen – ausdrudeln lassen bis zum Tisch – Bogen und Pfeile nehmen- ruhig zur Linie Vorgehen und dann den Ballon möglichst im ersten zerlegen – war auch gar nicht so schlecht der erste – ganz knapp unter dem Luftballon (aber im Kill) schlug er ein. Dann halt mit dem zweiten – 2 cm zu weit rechts – Mist jetzt wird’s eng – schaffst du noch einen dritten? Schnell aufgehoben und egal ob richtig oder falsche Feder anliegt ausgezogen – knapp drüber – das war’s !

Mein Gegner traf aber auch nicht – also beide raus. Von 8 Leuten 7 raus – schlechte Quote heute. Aber dann schafften es doch 5 Leute in ihren Paarungen den Ballon zu treffen – also das Halbfinale war dann mit 3 Läufen – hierbei gibt es dann keine Zeitbegrenzung mehr – es wird geschossen bis einer trifft. So blieben dann 3 Leute übrig die das Finale bestritten – viele Favoriten wie zum Beispiel der Sieger bei den Herren Bogenklasse 3 (Carbon Pfeile) sind ausgeschieden – da bin ich in guter Gesellschaft.

Das Finale ging dann ganz schnell – der Sieger der Bogenklasse 2 (Holzpfeile) war der schnellste Läufer und bevor die anderen einen Pfeil schießen konnten, hatte er schon getroffen – 1000 Euro war der Lohn. Danach kam noch das kleine Finale um den Platz 2 (500 Euro) und 3. – 300 Euro.

Danach war die Siegerehrung angesagt – also alle treffen sich im Hotel bei Hubert – es blieben fast alle da – im Anschluss nach der Siegerehrung gibt es ja die große Verlosung mit 40 Preisen – schöne Sachen dabei von der Bogentasche über 6 er Satz Pfeile – 12 Satz Pfeile bis hin zu 3 Tieren und als Hauptpreis ein Mohawk Chief von Bodnik – den hätte jeder der Anwesenden gerne gehabt.

Wie üblich erst die Kinder/Jugendlichen – insgesamt 11 an der Zahl. Danach dann die Frauen Bogenklasse 1 (Holzpfeile – Holzbogen ohne Pfeilauflage) – dann die Königsklasse Bogenklasse 1 Herren – der 3. Platz war nicht anwesend – er hatte das auch schon angekündigt. Der zweite Platz ging dann nach Bayern. Dann nahm Henry die Urkunde für Platz 1 in die Hand – las sich die Punktzahl auf der Urkunde durch und fragte den 2. wie viele Punkte er hätte -261 war die Antwort. Henry guckte ganz erstaunt und erklärte dann: So viele Punkte hat auf den 11 Turnieren noch kein PB Schütze mit einem gebogenen Stock (hat er wörtlich gesagt) erreicht – 678 Punkte . das wären bei den Carbon Schützen zum Vergleichen 900 Punkte.

Der Thomas hatte einen ganz schlechten zweiten Tag (ohne mein Pushen) und kam nur auf 240 Punkte. Damit wurde er Gesamt 15. Das ist immer noch ein gutes Ergebnis – aber ich habe mein Ziel erreicht und mehr Punkte Gesamt wie er!!

Ich bin absolut Stolz auf das erreichte – auch wenn ich im Finale gerne noch etwas weiter gekommen wäre – aber dazu musst erst mal treffen. Also heißt es jetzt üben und auf das nächste Mal vorbereiten – das will ich auf jeden Fall nochmals machen. Am liebsten mit meinen Kindern zusammen – das wäre echt super!

Zum Schluss konnte ich bei Chris Unger auch noch einen schönen balzenden Truthahn abstauben für einen Super Preis – der steht dann bald auf unserem Trainingsparcours !

Wir blieben dann die Nacht noch vor dem Hotel stehen und erst am nächsten Morgen ausgeruht nach Hause – ist doch ein langer Weg 523 KM eine Strecke – aber es hat sich gelohnt.

Ein Bericht von Andreas Koehler

SV- Reinhardshagen

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